Seit Mitte April zieren 54 Werke von 14 Mitgliedern der Sparten Bildende Kunst und Fotografie die Wände des Impfzentrums in der Messehalle. Landrat Matthias Schneider trat mit der Idee an den Kunstverein heran und so nahmen Bärbel Busch, Sprecherin der Bildenden Künstler*innen, und Jürgen Cullmann, Sprecher der Fotograf*innen, den Kontakt zu Sina Leyendecker, Leiterin des Impfzentrums, auf. Sina Leyendecker unterstützte die Initiative spontan, ebenso wie die Messeleitung, die das Hängesystem zur Verfügung stellte. Die Ausstellung wird bis September – zumindest für Impfanwärter – zu sehen sein.

DIE AUSSTELLENDEN
Bildende Kunst: Edith Breiling, Birkenfeld • Bärbel Busch, Schwollen • Carmen Kroese, Idar-Oberstein • Helmut Schmid, Baumholder • Ernst Slavik, Idar-Oberstein
Fotografie: Bernard Cazaux, Hettenrodt • Jürgen Cullmann, Schwollen • Gerhard Ding, Birkenfeld • Ingrid Raagaard, Kirn • Sylvia Rothgerber, Idar-Oberstein • Liz Sistig, Leisel • Britta Strack, Idar-Oberstein • Karl-Jürgen Strack, Schauren

Die Bandbreite der ausgestellten Werke ist groß, da dieser Präsentation kein Thema zugrunde liegt. Zu sehen sind Landschafts- und Naturfotografien aus der Region von Gerhard Ding und Sylvia Rothgerber, aus Europa von Britta Strack. Tierfotografien von Karl-Jürgen Strack, Stillleben alter Fahrzeuge von Bernard Casaux, Industriekultur mit alten Edelsteinschleifen von Jürgen Cullmann, emotionale Portraits von Ingrid Raagaard sowie experimentelle schwarz-weiß-Fotos von Liz Sistig.

Die Bildende Kunst ist vertreten mit abstrakter Malerei von Edith Breiling, gestischen Zeichnungen in Mixed Media von Ernst Slavik, Tuschezeichnungen abstrakter Antikörper von Bärbel Busch, Menschenmengen in Aquarell von Helmut Schmid, impressionistische Landschaftsmalerei mit Motiven aus Frankreich von Raymond Pauquet bis hin zu expressiven Tiermotiven von Carmen Kroese.

„Eine gelungene Zusammenarbeit mit gegenseitigem Mehrwert, die zudem eine lebendige Atmosphäre in die nüchternen Gänge und Warteräume bringt“, freut sich Bärbel Busch. „Da gibt es mit Sicherheit auch viele, die normalerweise nicht den Weg in Galerien suchen, nicht kunstaffin sind“, ergänzt Jürgen Cullmann. „Es ist spannend, inwieweit das Publikum, welches in diesen Räumen mit den eigenen Ängsten und Hoffnungen beschäftigt ist, den Blick offen auf die Werke lenken kann.“

„Momentan, wo Ausstellungsmöglichkeiten quasi brach liegen, ist das eine willkommene Möglichkeit, nicht ganz in den Stillstand zu verfallen, den Kunstverein in Erinnerung zu bringen und der Kunst ein Publikum zu geben“, so Bärbel Busch, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Wer weiß, vielleicht sind die Supermärkte unsere Galerien von morgen“, sagt Sie mit bitterem Blick auf die bereits ausgefallenen und verschobenen Ausstellungen, wie beispielsweise den geplanten Austausch mit dem Kunstverein Zweibrücken und der Jahresausstellung der Fotografen. „Ein Umdenken und Improvisieren ist momentan in allen kreativen Branchen unausweichlich“.

Die meisten der Arbeiten sind käuflich zu erwerben, der Kontakt erfolgt über info [at] kunstverein-on.de